BUND Ortsverband Mittleres Albtal

 (Robert Nordsieck / https://schnegel.at R. Nordsieck)

Von allen Schnecken leiden die Nacktschnecken allgemein unter einem sehr schlechten Ruf. Schuld ist die Spanische Wegschnecke (Arion vulgaris), die sich in ganz Europa ausbreitet.

Zu einer ganz anderen Schneckengruppe gehören aber die oftmals auch als Egelschnecken bezeichneten Schnegel, die mit den Wegschnecken nur gemein haben, dass beide Schnecken sind und zu den Landlungenschnecken gehören.

Ansonsten könnten beide Gruppen unterschiedlicher nicht sein, wie Eingeweihte zu erzählen wissen: Schnegel haben eine elegante, schlanke Körperform, oftmals mit einer schönen Tiger- oder Fleckenzeichnung. Bekannt ist auch die teilweise artistisch anmutende Paarungsmethode vieler Arten. Und sehr wichtig: Schnegel sind nicht schädlich - im Gegenteil: Viele Arten fressen nicht nur Pilze und zerfallendes Pflanzenmaterial, sondern auch die Eier anderer Schneckenarten. Manche sogar, wie der Tigerschnegel (Limax maximus, s.Foto) schrecken nicht davor zurück, die berüchtigten Wegschnecken anzugreifen und zu fressen. 

Neben den bekannten großen Arten, neben dem Tigerschnegel und dem Schwarzen Schnegel (Limax cinereoniger), die größte europäische Landschnecke, gibt es auch zahlreiche kleinere Arten, wie den Baumschnegel, den Pilzschnegel und den Bierschnegel.

Einige Merkmale zur Unterscheidung der Schneckenarten: Schnegel besitzen immer einen Rückenkiel. Von der Schwanzspitze des Fußes zieht sich eine mehr oder weniger deutliche Kante entlang der Rückenlinie bis etwa in die Mitte des Rückens. Der Kiel erreicht bei den Schnegeln jedoch nicht den Mantelschild.

Während Schnegel oft getigert oder gefleckt, manchmal sogar getupft, sind, sind die großen Wegschneckenarten im Allgemeinen einfarbig; die kleinen Arten verfügen oft über Längsstreifen an den Seiten oder auf dem Rücken. Allerdings sind die Jungtiere vor allem der Spanischen Wegschnecke (Arion vulgaris) ebenso gestreift und unterscheiden sich deutlich von den Alttieren.

Die Färbung ist als Unterscheidungsmerkmal nur sehr bedingt zu gebrauchen, denn Schnegel sind in Bezug auf ihre Färbung sehr variabel. So gibt es neben der gestreiften Variante auch einfarbige Varianten des Schwarzen Schnegels (Limax cinereoniger), die auch ganz ungewohnt hell sein können. Bei den zahlreichen sehr unterschiedlichen italienischen Schnegelarten kann man gar nicht mehr davon sprechen, dass sie in größerer Zahl gefleckt oder getupft wären; viele Arten sind auch einfarbig.

Abschließend soll nochmals betont werden, wie wichtig es ist, Schnegel und Wegschnecken im Garten zu unterscheiden. Während Schnegel nicht schädlich sind und sogar schädliche Schnecken fressen, sollte man Wegschnecken absammeln und in ausreichender Entfernung vom Garten aussetzen. Gift, etwa Schneckenkorn, das im Garten ausgebracht wird, macht keinen Unterschied zwischen nützlichen und schädlichen Nacktschnecken und ist, nicht nur deswegen, grundsätzlich abzulehnen.

Quellenangabe und weiterführende Informationen: schnegel.at,
mit freundlicher Genehmigung durch den Autor Robert Nordsieck

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